Geheimnis des Glaubens

Geheimnis des Glaubens (lateinisch mysterium fidei) ist eine Akklamation (ein Zuruf) in der Messfeier der römisch-katholischen Kirche. Auch mehrere der neuen altkatholischen und lutherischen Gottesdienstordnungen haben sie als mögliches Gestaltungselement übernommen. Es ist der Ausruf des Diakons oder Priesters[1] (evangelisch: des Liturgen) unmittelbar nach den Wandlungs- bzw. Konsekrationsworten. Die versammelte Gemeinde antwortet darauf christozentrisch mit der (gesprochenen oder gesungenen) Akklamation: „Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit“ (vgl. 1 Kor 11,23–26 ).

Diese Einfügung in das eucharistische Hochgebet gehört zu den jüngsten Teilen der Liturgie. Im Zuge der Liturgiereform des 20. Jahrhunderts wurde sie in die Messordnung des lateinischen Ritus als Ruf neu gefasst, danach fakultativ auch in andere Liturgien übernommen. Sie nimmt jedoch älteste Glaubensformulierungen auf. Sie bekennt sich zum priesterlichen Handeln in persona Christi und ist zugleich Ausdruck der allgemeinen Teilhabe der Gemeinde am Amt Christi, des Hohepriesters des Neuen Bundes (Heb 4,14–16 ).

Im Messbuch für die Bistümer des deutschen Sprachgebietes sind zwei weitere Antworten auf die Akklamation vorgesehen, jedoch in den deutschsprachigen Gemeinden nahezu ungebräuchlich:

  • „O Heiland der Welt, schenke uns dein Heil, denn durch Tod und Auferstehung hast du uns erlöst.“
  • „Sooft wir dieses Brot essen und aus diesem Kelch trinken, verkünden wir deinen Tod, o Herr, bis du kommst in Herrlichkeit.“

Ähnliche Regelungen gibt es auch in anderen Regionen; in Irland existiert daneben noch eine vierte vom Vatikan zugelassene Akklamation.[2]

  1. Gotteslob Nr. 588,6 (S. 666)
  2. Vgl. P. Edward McNamara, Geheimnis des Glaubens – Bezug auf Realpräsenz oder ganzes Heilsgeheimnis? In: https://zenit.org/2014/10/07/the-mystery-of-faith/

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